OV Köln-Ost,

Erfahrungsbericht: Ein Samstag im Ortsverband

Katharina leistet derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst beim THW in der Regionalstelle in Köln ab und ist gleichzeitig ehrenamtliche Helferin im Ortsverband Köln-Ost. Hier berichtet sie von ihrer Motivation, ihren ersten Eindrücken und einem nicht ganz typischen THW-Tag.

Katharina im Interview mit dem WDR

"Letzte Woche besuchte ich das Willkommensseminar für Bufdis (Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst) in Brandenburg. Mitten im Erste-Hilfe-Kurs klingelt mein Telefon, die mir unbekannte Nummer muss warten. Es war mein Ortsbeauftragter, Michael Schwarz, wie sich nach dem Rückruf in der Pause klärte. Er fragt, ob ich morgen beim Zugdienst dabei sein könnte, der WDR kommt. Kurz überlegt und dummerweise zugesagt: ich sitze in Brandenburg an der Havel, mein Zug geht um 18.00 Uhr Richtung Köln und ich soll, wenn die Bahn pünktlich wäre, um 23.00 in Köln sein. Da sollte 9.00 Uhr nächsten Morgen ja irgendwie gehen. Bei den Überlegungen habe ich natürlich die Komponente Wetter und Deutsche Bahn nicht berücksichtigt, aber das gehört hier nicht hin.
Kurze Nacht, Regen und Gewitter hatten die Bahn ausgebremst, es ist dann doch etwas später als geplant geworden, aber ich bin ja noch jung, das passt schon.
Der WDR hatte sich angekündigt. Es geht um einen Beitrag für die Sendung mit der Maus zum Hören, also nicht die Maus, die wir alle aus dem Fernsehen kennen. Gerne hätte ich mit Armin Maiwald mal gesprochen, nicht heute. Aber das kommt bestimmt irgendwann noch einmal.
Für mich früh morgens, lerne ich meinen Kollegen Konstantin kennen. Konstantin ist 13 Jahre alt und schon länger in der THW-Jugend aktiv. Er soll Lukas Müller, dem Reporter der Maus, etwas über das THW erzählen. Und er hat spannende Geschichten zu erzählen. Lukas muss ihn immer wieder bremsen, da es einfach zu viele Informationen für den Beitrag sind.
Am Gerätekraftwagen (GKW), an die Bezeichnungen muss ich mich noch gewöhnen, erzählt er dem Reporter einiges über das THW und was er schon alles beim THW erlebt hat. Konstantin kann enorm viel erzählen und ich habe sogar noch einiges Neues gelernt.
In einer spontanen Minute fragt Lukas mich, ob ich nicht auch noch einige Worte zu meiner Tätigkeit als angehende Helferin und Bufdi erzählen möchte. Schockmoment, ich bin doch gar nicht vorbereitet. Gerne hätte ich ein paar Minuten über die Fragen nachgedacht, mal mit jemanden kurz intern getuschelt, was man denn so sagen sollte, aber dann kam mir wieder dieser Egalmoment: Kopf hoch, Rücken gerade und los geht’s.
Warum ich Helferin beim THW werden wollte, werde ich immer wieder gefragt, so auch heute. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, warum diese Frage immer wieder kommt. Es verwundert mich immer wieder, dass es so was Besonderes sein soll, dass junge Frauen sich für handwerklich technische Bereiche interessieren.
Normalerweise pflege ich auf die Frage mit „die haben große blaue Autos, Bagger und Sprengstoff“ zu antworten. Dies führt auf der Gegenseite meist zu noch mehr Kopfschütteln und einem Grinsen in meinem Gesicht.
Natürlich hab ich auf diese Frage auch eine ernsthafte Antwort. Es gibt hier eine bunte Mischung aus Hilfsleistungen für Menschen in Not, das Ganze mit einem Schwerpunkt im Bereich der technischen Hilfeleistung und Kameradschaft. Egal wen man trifft, alle sind offen, hilfsbereit und es entstehen gute Gespräche. Auch als neues Mitglied wird man schnell aufgenommen und direkt an die vielfältigen Aufgaben herangeführt. Auch nach nur zwei Wochen Freiwilligendienst, wobei ich eine Woche auf dem Begrüßungsseminar verbracht habe, kann ich sagen, dass ich beeindruckt bin von der Professionalität der Ausbildung und guten Organisation der Prozesse. Ich möchte noch viel beim THW lernen und bin mir
sicher, dass ich das werde. Ich freue mich auf die Zeit nach meiner Grundausbildung, wenn ich endlich richtig einsteigen darf, in die großen blauen Autos.
Und am Ende des Tages gibt es noch etwas zu Essen. Nicht wie bei den Pfadfindern Würstchen vom offenen Feuer, nein, wir haben einen Koch und eine Küche. Bei uns gibt es Schnitzel mit Kartoffelstäbchen. Aber dazu vielleicht später mehr...."

Zu meiner Person:
Ich bin Katharina Broscheid, 19 Jahre, leiste zur Zeit einen Bundesfreiwilligendienst beim THW in der Regionalstelle Köln ab, bin ehrenamtliche Helferin beim THW OV Köln-Ost und beim Roten Kreuz in Rösrath, aktiv auch in der Jugendarbeit in Rösrath.


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