Münster,

Ein Erdbeben, 12 Übungsszenarien und viele neue Eindrücke - Teil 2/4

Teil 2 der Berichtsreihe über das Übungswochenende in Münster beleuchtet die Aufgaben und Szenarien, die von den Bergungsgruppen zu absolvieren waren.
Anfahrt zum Einsatzort

Anfahrt zum Einsatzort

Nach der Ankunft in Münster wurden die Bergungsgruppen direkt in das Geschehen des Übungsszenarios eingebunden.

 

So ging es am ersten Tag um das Retten von Personen aus einem Fahrzeug, einem Gebäude und aus einer überfluteten Schachtanlage. Bei dem Fahrzeug mussten die Helferinnen und Helfer zeigen, wie sie das Fahrzeug sichern, bevor unter Eigenschutz die Menschenrettung eingeleitet werden konnte. Ein weiterer Aspekt war Organisation der Betreuung des Verletzten. Nach der Rettung musste das Fahrzeug wieder auf die Straße befördert werden.

 

Am zweiten Szenario, der Person im Gebäude, musste der Zugang mit Leitern sichergestellt und die Trümmer, die auf der Person lagen, angehoben werden. Im Anschluss wurde die Person mit einem Leiterhebel sicher aus dem dritten Stockwerk nach unten verbracht.

 

In einer Schachtanlage galt es zunächst eine vermisste Person und anschließend einen entsprechenden Eingang in die Anlage zu finden. Dabei stellten überflutete Gänge ein Hindernis dar, sodass diese erst ausgepumpt werden mussten. Bevor die verletzte Person gerettet werden konnte, galt es auf dem Weg zu ihr zusätzlich Holzbalken zu durchtrennen. Da es bereits dunkel geworden war, konnte außerdem die Beleuchtung der Einsatzstelle geübt werden.

 

 

 

Am zweiten Tag erhielt eine Bergungsgruppe den Auftrag einen freitragenden Steg mittels EGS über einen in der Nähe befindlichen Teich zu errichten, da damit zu rechnen war, dass der im Zuge des Erdbebens angeschlagene Zugang zum Deichvorfeld nicht lange begehbar sein würde.

 

Die andere Bergungsgruppe sollte zunächst mit Unterstützung der beiden Fachgruppen N eine Quellkade aufbauen. Hierbei handelt es sich um eine Methode, bei der mit Sandsäcken ein beschädigter Deich verstärkt wird. Dazu mussten mehrere Paletten Sandsäcke zunächst mittels einer Menschenkette zur Einsatzstelle über eine Wiese verbracht werden. Plötzlich wurde die Bergungsgruppe jedoch zu einer Menschenrettung abgezogen. Hierzu mussten in einem weiteren Röhrensystem, welches zudem einen großen Außenbereich hatte, zunächst eine Mutter und ein Kind gesucht werden. Der Zugang konnten die Einsatzkräfte schnell finden. Diesmal standen ihnen eine Ziegelmauer und mehrere Metallstäbe im Weg, die jedoch mit der umfangreichen Werkzeugausstattung des GKW ein überwindbares Hindernis darstellten. Das vermisste Kind, eine Übungspuppe, konnte schließlich mit dem Schleifkorb ebenengerecht aus der Röhre gerettet werden.

 

Im Anschluss hatte die Bergungsgruppe noch eine Improvisationsaufgabe zu leisten, da die Übungsstelle für die nächste Gruppe wieder vorbereitet werden sollte. Dazu mussten die Hindernisse ohne Gabelstaplerunterstützung wieder hergerichtet werden. Auch hier konnte das Ziel mit dem Material des GKW schnell erreicht werden.

 

In einem weiteren Szenario musste ein Kesselwagen abgedichtet werden. Auch hier war das Improvisationstalent der Gruppe gefragt. Mittels der im GKW integrierten Werkbank konnten passende Keile zugeschnitten werden, um so den Kesselwagen abzudichten. Hierbei war konnten die Helferinnen und Helfer auch aus den Erfahrungen einer früheren Übung zurückgreifen (hier mehr zu der Übung mit dem Kesselwagen). Nach Abschluss dieser Übung wurde die Bergungsgruppe erneut zur Menschenrettung angefordert. Diesmal galt es eine Person aus dem fünften Stock zu retten.

 


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